Michael Hipp Germany

Weltmeisterschaft 2000 in Anzère im Wallis/Schweiz

Vom 24. Januar bis zum 05. Februar 2000 fanden in Anzère die VI. alpinen Weltmeisterschaften der Behinderten statt. Wieder konnte ich mich dafür qualifizieren. Trotz der widrigen Trainingsbedingungen im Herbst konnte ich mich gut auf diese WM vorbereiten. Den Trainingsrückstand hoffte ich ich mit meiner Erfahrung kompensieren zu können. Mein Ziel war, eine Medaille zu gewinnen. Die besten Chancen rechnete ich mir hierbei in den schnellen Disziplinen aus. Obwohl die Ergebnisse der Welt- und Europacuprennen nicht gerade für Topergebnisse sprachen, glaubte ich an meine Möglichkeiten und vor allem daran, daß ich zum richtigen Zeitpunkt doch fit sein würde.

Abfahrt:
Gleich bei den Trainingsläufen für die Abfahrt wurde ich bestätigt. Nachdem ich im letzten Zeittraining Bestzeit fuhr, zählte ich, zumal ich auch Titelverteidiger  war, zu den Favoriten. Im Rennen war mir dann leider das Glück nicht ganz hold und ich landete nach bester Zwischenzeit im Fangzaun. Gott sei Dank hatte ich außer einem blauen Hinterteil keine Verletzungen. Der Sturz ist allerdings sehenswert und ich hoffe, daß ich in Bälde das Videoband erhalte, damit ich die Szene hier veröffentlichen kann.
Abfahrt 2. Trainingslauf
Abfahrt Ergebnisse

Super G:
Am nächsten Tag stand gleich der Super G auf dem Programm. Der Sturz vom Vortag war keine Belastung für mich. Ich konnte ohne Probleme fahren, obwohl der Super G auf der gleichen Strecke stattfand und in manchen Teilstücken mindestens so schnell gesteckt war. Dieses Mal war das Glück wieder mehr auf meiner Seite. Mit einem guten Lauf konnte ich den dritten Platz erreichen. Somit hatte ich mein Ziel, eine Medaille zu gewinnen, erreicht. Wie auch im Fernsehen zu sehen war, ist mir tatsächlich ein Stein vom Herzen gefallen, als der letzte Läufer meiner Klasse im Ziel war und endlich feststand, daß ich die Bronzemedaille gewonnen hatte.
Super G Ergebnisse

Riesenslalom:
Leider war ich durch eine Grippe geschwächt. Obwohl unser Mannschaftsarzt Dr. Hartmut Stinnus, sowie unsere Physiotherapeuten Lutz Scheuerer, Benno Geissler und Thomas Hosenfeld beste Arbeit leisteten, war ich doch nicht ganz im Vollbesitz meiner Kräfte. Dies hat natürlich sehr schnell Auswirkungen auf die Leistungen. Trotzdem konnte ich mit der Weltspitze einigermaßen mithalten und den 6. Platz erreichen. Für die ungünstigen Umstände war dies für mich ein hervorragendes Ergebnis, zumal ich hiermit sogar noch der beste Europäer war.
Riesenslalom Ergebnisse

Slalom:
Im Slalom fühlte ich mich nicht unbedingt zur absoluten Weltspitze zugehörig. Doch wußte ich, daß ich an einem guten Tag auch vorne mitfahren konnte. Obwohl der relativ weit gesteckte Kurs meiner Fahrweise nicht entgegen kam, konnte ich doch im ersten Lauf die viertbeste Zeit erreichen. Im zweiten Durchgang versuchte ich meine Chance auf einen Medaillenplatz zu nutzen und konnte auch den Drittplazierten überholen, doch fuhr der fünftplazierte des ersten Durchganges noch an mir vorbei aufs Podest. Dies war zwar schade, zumal lediglich 3/10 sec fehlten, doch ist dieser 4. Platz  ein Ergebnis, das ich im Vorfeld nicht unbedingt erwartet hätte.
Slalom Ergebnisse

Danke an das Team!
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mitholfen haben, damit diese Ergebnisse möglich waren. Dies gilt für
unsere Trainer (Werner Haberstock, Peter Heyer, Hannes Schuster und Alois Rünzler) unsere Physios (Lutz Scheurer, Benno Geissler, Thomas Hosenfeld) unseren Arzt Dr. Hartmut Stinnus unsere Serviceleute (Teho Stelly, Tobi Heyer und Benno Treibenreif) unserem Helfer und Manager im Startbereich Balu alias Norbert Finke.

Auch möchte ich allen Mannschaftskollegen danken, da eine gute Stimmung im Team eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg ist. Das dies der Fall war, zeigt auch das überragende Abschneiden unserer Mannschaft in der Nationenwertung, wo wir endlich einmal den ersten Platz vor den sehr starken und großen Teams wie USA, Österreich, usw. erreichen konnten.

Nationenwertung

Bilder - Eindrücke von der WM